Andreas Bergener und seine Schlossberg-MusikantenMit 30 immer noch frisch und voll motiviert

Schlossberg Musikanten feiern Jubiläum mit vielen Gratulanten

Sonnewalde / Doberlug-Kirchhain Die Schlossberg Musikanten haben am Wochenende ihr 30-jähriges Bestehen gefeiert. Mehr als 130 Mitwirkende und noch mehr Gäste zählte ihre zweitägige musikalische Party in der Doberlug-Kirchhainer Stadthalle.

Am 17. Oktober 1986 saß der Musiker Werner Bergener mit seinem damals 17-jährigen Sohn Andreas in der familieneigenen Gartenlaube am Sonnewalder Schlossteich zu Fuße des Schlossberges. An diesem Tag haben beide beschlossen, gemeinsam eine Blasmusikkapelle zu gründen. Ein Vater-Sohn-Pakt, der nicht nur für die Beiden weitreichende Folgen haben sollte, sondern das Leben von einigen Dutzend Musikern und hunderten Freunden der Blasmusik ein Stück weit interessanter und glücklicher machen sollte. Dem Gründungsort zu Ehren nannte man sich "Schlossberg Musikanten". Heute zählen die "Schlossis" zu den musikalischen Aushängeschildern des Landkreises und feierten am Wochenende zünftig Geburtstag.

Es gibt wohl nur wenige Menschen, die von der Formation noch nie gehört haben oder schon einmal zu ihrer Musik mit dem Fuß gewippt oder getanzt haben. 30 Jahre "Schlossis", das war Andreas Bergener und seinen Mitstreitern eine große Sause wert, auch um allen treuen Fans einmal Danke zu sagen. Die zweitägige Fete mit mehr als 130 Mitwirkenden stieg am Wochenende in der Doberlug-Kirchhainer Stadthalle, denn ein Saal würde längst nicht mehr reichen. Von den Gründungsmitgliedern ist bis auf Andreas Bergener, dem Chef, musikalischen Leiter, Dirigenten, Moderator, Sänger und Entertainer, niemand mehr mit dabei. Er hält den "Laden" zusammen, kümmert sich, wenn ein neuer Musiker benötigt wird, leistet eine grandiose Nachwuchsarbeit, motiviert viele junge Musiker, bei ihm zu spielen, und hält auch die logistischen Fäden fest in der Hand. "Es ist keine einfache, aber bisher immer lösbare Aufgabe, 21 Musiker, wenn wir in voller Besetzung spielen, unter einen Hut und an einen Ort zu bringen", gesteht er. Man sieht ihm an, besonders auf der Bühne, dass er mit viel Herzblut dabei ist und das "Unternehmen" aus voller Überzeugung betreibt. Das kommt nicht nur bei seinen Mitstreitern an, das spürt auch das Publikum und hält ihm und seinen "Schlossis" die Treue. Vor 15 Jahren gründete sich sogar ein "Fanklub". Dieses Jubiläum feierte man am Wochenende gleich mit. Gespielt wird Blasmusik aus Böhmen und dem Egerland, hier liegen die musikalischen Vorbilder, und die kommt an. Schon nach den ersten Takten hielt es einige Gäste nicht mehr auf den Plätzen. Schnell war die Tanzfläche voll. Der Auftakt war gemacht. Einem unterhaltsamen Wochenende konnte nichts mehr im Wege stehen.
 
Manfred "Manni" Burigk aus Lindena am Flügelhorn ist mit 25 Jahren bei den "Schlossberg Musikanten" das dienstälteste Bandmitglied. "Hier passt einfach alles zusammen. Wir waren und sind immer eine gute Truppe. Das macht jede Menge Spaß", begründet er sein Durchhaltevermögen. Ans Aufhören denkt er noch lange nicht. "Solange es geht, möchte ich dabei sein. Im Sommer sind wir viel unterwegs. Mir würde einfach was fehlen, wenn es nicht mehr so wäre. Ich habe durch die Schlossis viel vom Land gesehen und viele Menschen kennengelernt. Musik verbindet. Das ist kein Stress für mich, eher das Gegenteil." Das Miteinander schätzen auch viele junge Musiker. So kommt die Kapelle trotz der drei Jahrzehnte immer jung, frisch und motiviert daher.
 
Thorsten Pötzsch
 
Lausitzer Rundschau, 24.10.2016
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